Technisches Lexikon der Hochseeschifffahrt
Das Navigieren auf See erfordert gute Kenntnisse des spezifischen technischen Vokabulars.
Das Erlernen der Seemannssprache ist unerlässlich, um die Sicherheit zu gewährleisten, effiziente Manöver durchzuführen und klar zwischen den Besatzungsmitgliedern oder mit anderen Schiffen zu kommunizieren.
In diesem Lexikon hat Orca Retail die wichtigsten Fachbegriffe der Seefahrt zusammengefasst, von Schiffsteilen und Instrumenten über Mechanik und Wetter bis hin zu Sicherheit und Kommunikation.
Hier finden Sie die wichtigsten Begriffe, um die Welt der Seefahrt besser zu verstehen, egal ob Sie Amateur oder Profi sind.
Aufbau und Teile des Schiffes
- Plankenstreifen : Ein verstärkter oder geschützter Teil der Schiffsplanken, der sich oft auf Höhe der Wasserlinie befindet und den Rumpf vor Reibung, Stößen oder Kratzern beim Anlegen oder beim Durchfahren von überfüllten Gewässern schützen soll.
- Backbord: Die linke Seite des Bootes, wenn man nach vorne schaut.
- Pinne: Große, schwenkbare Stange, mit der das Ruderblatt gelenkt wird.
- Baum: Horizontaler Balken, der an der Basis des Mastes befestigt ist und das Großsegel steuert.
- Rumpf: Der unter Wasser liegende Teil des Bootes, der für Auftrieb und Stabilität sorgt.
- Fall: Ein Seil oder eine Leine, mit dem/der ein Segel oder eine Flagge gesetzt wird.
- Schot: Seil, mit dem die Spannung und die Ausrichtung eines Segels reguliert wird.
- Livard: Ein kleines Hilfssegel, das am hinteren Teil des Mastes befestigt wird, um das Gleichgewicht zu verbessern.
- Mast: Vertikaler Pfosten, der die Segel trägt.
- Schanzkleid: Eine vertikale Beplankung über dem Deck, die die Besatzung schützt.
- Bilgenpumpe: Eine Vorrichtung, mit der das in der Bilge angesammelte Wasser abgepumpt wird, um den Auftrieb und die Sicherheit des Schiffes aufrechtzuerhalten.
- Deck: Starre, durch Längs- und Querelemente verstärkte Plattform, die das Innere des Schiffes vor Wasser schützt und die transportierten Lasten trägt.
- Bug: Vorderer Teil des Schiffes, der beim Segeln die Wellen spaltet.
- Heck: Der hintere Teil des Schiffes, in dem sich oft der Propeller oder der Motor befindet.
- Kettenschacht: Ein Fach, in dem die Ankerkette aufbewahrt wird und das sich oft im Bug des Schiffes befindet.
- Driftschacht: Eine Aussparung im Rumpf, in der eine Anti-Drift-Platte vertikal verschoben werden kann, die vor allem bei Jollen und Windsurfern verwendet wird, um die seitliche Drift zu verringern.
- Rouf: Ein Aufbau auf dem Deck, der dem Kabinendach entspricht und die Innenräume schützt.
- Ruderblatt: Unterwasserruder, ein bewegliches Teil unter dem Rumpf, mit dem das Boot durch Umlenkung des Wasserstroms gesteuert werden kann.
- Deichsel: Element, an dem die Pinne oder das Ruderrad befestigt ist.
- Steuerbord: Die rechte Seite des Bootes, wenn man nach vorne schaut.
- Auskleidung: Die Innenauskleidung eines Bootes, die für Komfort und Isolierung sorgt.
Instrumente, Einheiten und Maße

- Anemometer: Ein Instrument, das die Windgeschwindigkeit misst.
- Barometer: Gerät, das den Luftdruck misst und beim Seewetter nützlich ist.
- Gyrokompass: Ein Instrument, das den wahren Norden korrigiert um die magnetische Deklination anzeigt.
- Magnetkompass: Zeigt die Richtung des magnetischen Nordens an.
- Grad (°): Einheit zur Messung von Winkeln (Kurs, Peilung).
- GPS: Globales Positionsbestimmungssystem (Global Positioning System) mit Satelliten, das genaue Breiten- und Längengrade liefert.
- Windfahne: Zeigt die Windrichtung an.
- Loch: Ein Instrument, das die Geschwindigkeit eines Schiffes im Wasser misst.
- Seemeile (NM): Eine Einheit der Entfernung, die 1852 Metern entspricht.
- Knoten (kt): Einheit der Geschwindigkeit, die einer Seemeile pro Stunde entspricht (1 kt ≈ 1,852 km/h).
- Daumen: Eine angelsächsische Längeneinheit, die 2,54 Zentimetern entspricht.
- Radar: Ein elektronisches Gerät, das zur Erkennung und Lokalisierung von Objekten auf See eingesetzt wird und für die Navigation und Sicherheit nützlich ist.
- Funkpeilung: Ein Funkgerät, mit dem die Richtung einer Sendequelle, z. B. eines Funkfeuers, bestimmt werden kann, um die Navigation zu unterstützen.
- Speedometer (Speedo): Ein Instrument, das die Geschwindigkeit eines Bootes im Wasser misst.
- Echolot(Sonar): Ein Instrument, das akustische Wellen nutzt, um die Tiefe unter dem Boot zu messen.
- Tonne: Eine Volumeneinheit, die 10 Kubikfuß (~283 Liter) entspricht. Im weiteren Sinne ist es auch eine Recheneinheit, die für die Vermessung eines Schiffes verwendet wird und das Gesamtvolumen des Schiffes ausdrückt.
- VHF: Abkürzung für Very High Frequency ("sehr hohe Frequenz"). Ein Kommunikationssystem, das metrische Wellen verwendet und besonders für die Küstenschifffahrt geeignet ist. Beinhaltet einen Sicherheitskanal (Kanal 16) mit 24-Stunden-Wachdienst.
- PVC: Synthetisches Gewebe, das mit Polyvinylchlorid beschichtet ist und bei der Herstellung von aufblasbaren Rümpfen und anderen wasserfesten Elementen verwendet wird.
Mechanik und Motorisierung
- Lichtmaschine: Vorrichtung, die aus der Drehung des Motors Strom erzeugt.
- Anode: Element zum galvanischen Schutz vor Korrosion an den untergetauchten Metallteilen des Motors oder des Schiffsrumpfes.
- Batterie: Elektrische Energiequelle zum Starten und Betreiben von Systemen.
- Kupplung: Mechanismus, der den Motor mit dem Getriebe verbindet oder von ihm trennt.
- Propeller: Drehendes Organ unter dem Heck, das den Antrieb des Bootes erzeugt.
- Injektor: Teil des Kraftstoffsystems.
- Außenbordmotor: Ein Motor, der außerhalb des Rumpfes, meist am Heck, installiert ist.
- Innenbordmotor: Ein Motor, der sich innerhalb des Schiffsrumpfes befindet und die Kraft über eine Propellerwelle auf den Propeller überträgt.
- Seewasserpumpe: System zur Kühlung des Motors durch Zirkulation von Seewasser.
- Bugstrahlruder: Ein Propeller, der amBug des Bootes senkrecht zur Hauptachse angebracht ist und das Manövrieren in Häfen und auf engem Raum erleichtert.
- Untersetzungsgetriebe: Getriebe, mit dem die Drehzahl des Motors an die Drehzahl des Propellers angepasst wird.
- Wantenspanner: Metallvorrichtung zum Spannen eines Kabels oder einer Schot, die für die Stabilität der Takelage unerlässlich ist.
- Getriebe: Gesamtheit der Elemente, die die Kraft vom Motor auf den Propeller übertragen.
- Trollingventil: Hydraulisches System zur Feinsteuerung der Bootsgeschwindigkeit bei langsamer Fahrt, das von Anglern sehr geschätzt wird.
- Motorschwungrad: Rotierende Masse, mit der die Drehung des Motors reguliert wird.
- Winsch: Manuelle oder elektrische Winde, die zum Einfassen von Schoten oder zum Spannen von Fallen verwendet wird. Je nach Bedarf in verschiedenen Größen und Typen erhältlich.
- Zeus PROJEKT: Ein motorisiertes, mit einem Joystick gekoppeltes Richtungsbasissystem, das von Cummins MerCruiser Diesel für optimale Manövrierfähigkeit entwickelt wurde.
Manövrieren und Gangart

- Gangart: Position des Bootes in Bezug auf die Windrichtung.
- Gute Tonne: Gangart zwischen 45° und 60° zum Wind.
- Halse: Wechselt die Seite, indem man den Wind von achtern passiert, ein heikles Manöver.
- Fock: Dreieckiges Vorsegel.
- Largue: Gangart mit Wind von achtern in einem Winkel von mehr als 90°.
- Nahe: Eine Gangart, die eng am Wind liegt, zwischen 0° und 45°.
- Rappel: Eine Technik, die von der Crew verwendet wird, um die Aufrichtung des Bootes zu erhöhen, indem sie sich nach Luv verschiebt, manchmal unterstützt durch Ausrüstung wie Trapeze.
- Rise: Plötzliche Zunahme der Windstärke, die oft eine Verringerung der Segelfläche erfordert.
- Roll bar: Ein Bügel am Heck des Bootes, der u. a. zur Befestigung von Lichtern und Antennen dient und Schutz vor Überschlägen bietet.
- Wenden: Eine Richtungsänderung des Bootes, bei der der Bug gegen den Wind gedreht wird.
- Rückenwind: Ein Kurs, bei dem der Wind direkt von achtern kommt (180°).
- Vorwind: Wind, der von vorne kommt; es ist unmöglich, in diese Richtung zu segeln.
Wetter und Meeresbedingungen
- Ankerstange: Der Bereich, in dem die Wellen vor einer Hafeneinfahrt oder auf einer Sandbank brechen.
- Strömungen: Wasserbewegungen, die durch die Gezeiten, den Wind oder die Topografie beeinflusst werden.
- Föhn: Warmer, trockener Wind, der von den Bergen herunterkommt und lokal das Meer beeinflusst.
- Grain: Ein plötzlicher Regenschauer, der von starken Winden begleitet wird.
- Dünung: Eine regelmäßige Reihe von langen Wellen, die von einem weit entfernten Wind erzeugt werden.
- Formierte See: Unruhige See mit großen Wellen und starkem Wind.
- Meteogramm: Grafik, die die voraussichtliche Entwicklung des Wetters und der Meeresbedingungen darstellt.
- Reflux: Die absteigende Phase der Gezeiten.
- Springflut: Gezeiten, die durch einen hohen Koeffizienten gekennzeichnet sind und starke Schwankungen des Wasserstandes verursachen.
Sicherheit

- Festmacher: Seil oder Kabel, mit dem ein Boot am Kai oder an einer Boje befestigt wird.
- Havarie: Schaden oder Panne, die das Schiff beeinträchtigt.
- Gieren:Plötzliches und unfreiwilliges Abweichen vom Kurs eines Schiffes.
- Zu Wasser lassen: Der Vorgang, ein Boot oder Floß ins Wasser zu lassen.
- Mayday: Internationales dringendes Notsignal.
- Pan-pan: Ein Funk-Notsignal, das weniger schwerwiegend ist als Mayday.
- Ponton: Schwimmender Kai, an dem das Schiff festgemacht wird.
- Prioritätsregeln: Normen, die die Passage zwischen Schiffen auf See regeln.
- Schleuse: Wasserdichter Raum zwischen zwei Räumen.
- Wasserweg: Eine unfallbedingte Öffnung im Schiffsrumpf, durch die Wasser eindringt.
- Schacht: Eine Öffnung, die sich in der Regel an der Basis des Heckspiegels befindet, durch die das an Bord befindliche Wasser schnell abgelassen werden kann.
Navigationsterminologie und Lenkung
- Azimut: Ein horizontaler Winkel, der von Norden aus im Uhrzeigersinn zu einem Objekt gemessen wird.
- Kurs: Die Richtung, in die das Schiff ausgerichtet ist (0°-360°).
- Magnetischer Kurs (CM): Die Richtung, die in Bezug auf den magnetischen Norden eingenommen wird.
- Wahrer Kurs (CV): Die Richtung, die in Bezug auf den geografischen Norden eingeschlagen wird.
- Drift: Die durch Wind oder Strömung verursachte seitliche Abweichung des Schiffs.
- Layline: Eine imaginäre Linie, die den optimalen Kurs zu einer Markierung angibt.
- Peilung: Winkel zwischen dem Bug und einer Markierung.
- Kurs: Der Kurs, dem das Boot auf dem Wasser folgt.
Ausdrücke und Kommunikation auf See
- Am Kap: Die Position des unbeweglichen Bootes vor dem Wind.
- Backbord-vorne: Wind, der von Backbord (links) kommt.
- Gas geben: Umgangssprachlicher Ausdruck für beschleunigen.
- Pan-pan: Funksignal für einen nicht lebensbedrohlichen Notfall.
- In Seestechen: Den Hafen verlassen, um auf See zu fahren.
- Internationale Signale: Standardisiertes System zur Kommunikation in Notsituationen (Mayday, Pan-pan, Sicherheit).
- VHF-Signale: Funkkommunikation zwischen Schiffen und mit dem Land.
- Steuerbord-vorne: Wind, der von Steuerbord (rechts) kommt.
Bootstypen
- Leichter: Flaches Wasserfahrzeug, das häufig für den Transport von Gütern auf Binnenwasserstraßen eingesetzt wird.
- Barke: Kleines, traditionelles Boot, das oft mit einem Ruder angetrieben wird.
- Motorboot: Ein Schiff, das von einem oder mehreren Verbrennungs- oder Elektromotoren angetrieben wird.
- Fischerboot: Speziell für den Fang von Fischen konzipiert und mit entsprechender Ausrüstung ausgestattet.
- Schlauchboot: Leichtes, aufblasbares Boot, das wegen seiner Tragbarkeit und einfachen Handhabung geschätzt wird.
- Kanu: Kleines, leichtes Boot, oft mit Rudern oder leichtem Motor, das für kurze Strecken verwendet wird.
- Katamaran: Boot mit zwei parallelen Rümpfen, das eine hohe Stabilität und viel Platz bietet.
- Trawler: Ein Typ von Fischerboot, der sich auf den Schleppnetzfang spezialisiert hat, wobei das Netz hinter dem Boot hergezogen wird.
- Prao: Einbaum mit Ausleger, der ursprünglich aus Ozeanien stammt und der Vorläufer der modernen Mehrrumpfboote ist.
- Runabout: Kleines Motorboot (unter 9 m), das für Spaziergänge, Wasserski oder zum Angeln konzipiert ist.
- Semi-rigid: Schlauchboot, dessen Rumpf durch eine starre Struktur verstärkt ist, die Stabilität und Robustheit bietet.
- Trapez: Ein Geschirr, das beim Segeln verwendet wird, damit sich der Segler außerhalb des Bootes abstützen kann, wodurch die Stabilität beim Balancieren erhöht wird.
- Trimaran: Boot mit drei Rümpfen, das Schnelligkeit und Stabilität kombiniert.
- Schnellboot: Kleines, schnelles Boot, das oft zur Überwachung oder für schnelle Einsätze verwendet wird.
- Segelboot: Ein Boot, das hauptsächlich durch Segel angetrieben wird.
- Yacht: Ein oft großes Sportboot, das für Fahrten oder Wettkämpfe ausgerüstet ist.
Fazit
Die Seefahrt ist eine Welt, die reich an technischem Vokabular ist, das für das genaue Verständnis von Manövern, eine klare Kommunikation und die Sicherheit der Besatzung erforderlich ist.
Um Fortschritte bei der Beherrschung der Navigation zu machen, bietet Orca Retail Ressourcen, Ausrüstungen und Schulungen an, die für alle Meeresbegeisterten geeignet sind.
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